Zwischen dem oberen und dem unteren Bild lagen wenige Tage einer optimal verlaufenden Grundkurswoche. Das Wetter spielte voll mit und meine Teilnehmer konnten die nötigen Übungen schnell und erfolgreich umsetzen.

Ab Mittwoch sollte das Wetter unbeständig werden und so nahm ich den Montag und Dienstag dazu, soviel Praxis wie möglich zu absolvieren, um auf der sicheren Seite zu sein, den Grundkurs erfolgreich bis zum Freitag abzuschließen. Die Bedingungen an diesen 2 Tagen waren ein Traum.

Bei Temperaturen mit bis zu spätsommerlichen 27°C am Montag und Dienstag trotzten sie der Wärme und absolvierten ihre Laufübungen sehr zügig. Mit den Grasshopper-Schirmen konnten sie die geforderten Aufgaben recht schnell und gut umsetzen und so ergab es sich, dass sie noch bis zu sechs Flüge vom Übungshang am ersten Tag schafften.

Am Dienstag holten wir vormittags mit den Unterrichten ein wenig auf, um dann gegen 12 Uhr zum Übungshang zu fahren. Pünktlich bei unserer Ankunft fing auch der Wind an, sich dem Hang von der passenden Seite zu nähern. Die Funkkommentare wurden nur noch auf das Nötigste beschränkt. Mit dem letzten brauchbaren Wind beendeten wir dann am frühen Abend die Praxis und jeder hatte 10 Flüge in der Zeit absolviert. Jetzt waren wir mit der Praxis dem Wetter gegenüber schon mal sicher.

Der Mittwoch kam dann erst mit Regenschauer und anschließend mit leichtem Getröpfel über den Tag hinweg. Ideal für die Theorie und davon gab es dann reichlich und ausführlich.

Aber für die beiden nächsten Tage sah es auf einmal viel besser aus, als am Anfang der Woche noch prognostiziert wurde. Der Donnerstag war stark bewölkt, aber trocken und der Wind ging bis auf 20km/h Nord bis Nordost rauf. Statt aber zum Buchenberg zu fahren, der bei den Bedingungen für Erstflüge nicht so optimal war, und wir die Pflichtflüge recht schnell an 2 Tagen durchgezogen hatten und man das Ganze auch mental verarbeiten muss, ging es wieder an den Übungshang.

Dort bekamen sie jetzt "richtige" Gleitschirme zum Kennenlernen und probieren. Das Verhalten, besonders beim Start und der Landung, ist merklich anders gegenüber den Single-Skins. Da sich aber durch die Flüge vorher schon einiges automatisiert hatte, fiel es meinen Piloten-Anwärtern sehr leicht sich darauf einzustellen.

Durch den stärkeren Wind gab es auch ideale Bedingungen für ein rückwärtiges Aufziehen, um den Schirm mit Hilfe des Windes ordentlich abzulegen, bei gleichzeitiger Leinenkontrolle. Es gab auch erste "Rückwärtsstarts". Außerdem stand der Wind zeitweise mit bis zu 20km/h direkt von vorne an und das ergab Aufwinde. Dies ließ sie auch teilweise mehrere Kurven am Hang fliegen und die Begeisterung fürs Gleitschirmfliegen wuchs noch mehr.

Am Donnerstag wurde noch die letzte Theorie gehalten und alle Vorbereitungen für den folgenden Tag getroffen. Am Freitag sollte es zum ersten Höhenflug an den Buchenberg gehen.

Tiefer Nebel am Freitagvormittag machte das Unternehmen erster Höhenflug nochmals etwas spannend. Doch um 12 Uhr war der Berg frei und es ergaben sich schnell immer bessere Bedingungen.

Und dann war es soweit. Der erste Start von einem neuen Gelände und mit einer höheren Aussicht und längerer Flugzeit. Vielleicht vergleichbar mit Kindern, die vom Kindergarten kommend den Einschulungstag erleben. Die Starts waren wie gewohnt sehr sauber erfolgt und auch das erstmalige im Gurtzeug sitzen, klappte bestens.

Mein Kollege Ralf hatte vorher die Gelände- und Landeplatzeinweisung mit den Teilnehmern gemacht und leitete sie sicher zum Landeplatz über Funk. Bei dem einen oder anderen Flug bekamen sie auch etwas Thermik ab und hatten dadurch mehr Möglichkeiten den Flug zu genießen und etliche Kurven zu fliegen.

Und so kamen sie dann unten an und auf Ralf zu.

Aufgrund des späten Beginns und der guten Bedingungen und sie es sich verdient hatten, haben wir drei Durchgänge machen lassen und sie hatten auch nichts dagegen. Alles verlief bestens, auch wenn mal ein einziger Start etwas spannender war.

Das war wieder einmal ein Kurs, der nicht hätte besser laufen können. Innerhalb des Grundkurses haben sie im Prinzip alles machen können und intensiv üben können, um ein Grundgerüst zu haben, mit dem sie locker weitermachen können.
Ich möchte mich bei Euch für das tolle Mitmachen und besonders für das gute und zügige Umsetzen der geforderten Aufgaben nochmals bedanken. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Euch diesen Grundkurs durchgeführt zu haben.

Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in einem der Höhenflugkurse.
Bleibt gesund und hoffentlich bis bald,

Euer Hajo

 

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